DSGVO und Google Fonts – Webseiten werden abgemahnt

Braucht man jetzt eine Schar von Programmierer um die eigene Firmen-Website DSGVO-konform zu bekommen?

Haben Sie schon eine Mail mit dem Hinweis erhalten, dass Ihre Webseite nicht DSGVO konform ist?
Oder dass Sie “google fonts” auf Ihrer Webseite nutzen und das nicht erlaubt sei? Willkommen im Club! Mittlerweile scheint es ein riesiges Unterfangen zu sein, die eigene Website DSGVO-konform zu bekommen.

Ja, der Datenschutz  muss hochgehalten werden, da sind wir uns ja einig. Nur bekommt man einen sehr faden Beigeschmack, wenn sich  Anwaltskanzleien anhand hierdurch regelrecht bereichern wollen und “Abmahnschreiben” fabrikartig in Massen versenden.
 

Was sind denn Google “Fonts” ?
Eigentlich sind es nur Schriftarten, die jeder Webseitenbetreiber völlig lizenzfrei verwenden darf

Was ist das Problem?
Eigentlich möchte man antworten – es gibt keins. Aber manchmal wird auch ein Problem geschaffen.Hier gilt letzteres, da die meisten Webseitenbetreiber fertige “Themes” benutzen, welche diese Schriftarten bei Besuch dynamisch nachladen. Und das findet die DSGVO doof, jedenfalls schon mal folgende gerichtliche Instanz:

Das sagt das LG München I
Das Landgericht München I (LG München I, Az. 3 O 17493/20) hat Anfang 2022 entschieden, dass die dynamische Einbindung von Google Fonts einen solchen Verstoß gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung darstellt.

 

Aber warum?
Nun, die Schriftarten werden auf dem Google Server angefragt und nachgeladen – damit wird also die IP des Webseitenbesuchers an den Google Server geschickt. Und nein, der Google Server steht nicht in Deutschland.

Randnotiz:
Wer übrigens mit Google sucht, der wird auch nicht drum herum kommen, dass seine IP für die Google Suche an den Google Server geschickt wird.

Wie verhält man sich, wenn man eine Abmahnung erhält?
Ruhig bleiben. Viele empfehlen diese Schreiben zu ignorieren. Außerdem wurden Massenabmahnungen bereits von einem Gericht mit einstweiligen Verfügungen gestoppt.

Aber: Trotzdem ist es natürlich richtig, sich mal mit der eigenen Webseite auseinanderzusetzen und die darauf installierte Software und Plugins auch zu analysieren. Schließlich ist das Internet kein rechtsfreier Raum!

Sie sehen also, es ist derzeit nicht einfach für Seitenbetreiber.

 

Wer WordPress nutzt, der kann sich mit einigen sehr einfachen Tools behelfen. Hochladen, aktivieren, fertig. Zu empfehlen wären hier beide:

  1. 1. Disable and Remove Google Fonts
  2. 2. Real Cookie Banner: GDPR (DSGVO) & ePrivacy Cookie Consent

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