Driving home – nach Weihnachten

Die Vorweihnachtszeit – des einen Freud des andren Leid. Hektik, finanzielle Engpässe und Besinnlichkeit liegen selten so nah beieinander wie in den Monaten November und Dezember. Kinderaugen strahlen, Kassen klingeln und Schüler, Studenten und vor allem Rentner schlüpfen zur Adventszeit in die unterschiedlichsten Rollen. Jedoch gibt es auch diejenigen unter uns, die der Kälte und all dem Weihnachtsgebimmel in wärmere Gefilde entfliehen und die Augen Rollen bei dem bloßen Gedanken an das „große Familienessen“ zu Weihnachten.

Eberhardt M. ist einer der Weihnachtsliebhaber unter uns. Er fiebert der Weihnachtszeit jedes Jahr aufs Neue entgegen. „In dieser Zeit habe ich endlich wieder Spaß am Nebenjob und fühle mich gebraucht.“, sagt er. Der 70 Jährige bessert über das Jahr hinweg seine Rente durch eine Nebenbeschäftigung als Hausmeister in einer kleinen Wohnanlage in Schwabing auf. Meistens, so sagt er, macht das auch Spaß. Nur gibt es vor allem in der kälteren Jahreszeit körperlich recht anspruchsvolle Aufgaben. Darunter zählen zum Beispiel „Laub rächen“ und „Schnee schippen“. „Aber der Dezember hat auch sein Gutes!“, meint er grinsend. „Endlich darf ich wieder als heiliger Nikolaus von Haus zu Haus ziehen und Kinderaugen strahlen sehen!“.

Seine eigenen Kinder leben in Australien. Um sich sein Studium zu finanzieren hat sein Sohn damals einen Studentenjob im Reisebüro angenommen. „Je länger er dort gearbeitet hat, desto mehr wollte er von der Welt sehen!“, erzählt Eberhardt uns. „Irgendwann, nachdem er sein Studium beendet hatte, wollte er selbst die Welt entdecken und ist als Work&Traveller los gezogen.“ „Australien hat es ihm angetan. Da es finanziell durch den frühen Tod meiner Frau immer etwas schwer war,“, erzählt er weiter, „finanzierte Eva – seine jüngere Schwester – mit einem Minijob neben dem Abitur für uns zwei Zurückgebliebenen den Flug nach Australien. Nach unserem Urlaub dort war auch Ihr Ziel für immer dort bleiben zu können.“

Nun leben beide seiner Kinder in Sydney. Seine Enkelkinder sieht Eberhardt heute nur via Skype. Der Flug nach Sydney ist für den Rentner ein enormer finanzieller Aufwand. Um einmal im Jahr seine Enkelkinder besuchen kommen zu können, lässt er bereits ab Ende Oktober seinen silbergrauen Bart wachsen und ist im Dezember nur noch im Nikolauskostüm unterwegs. „Häufig fühle ich mich als wäre ich wirklich der Nikolaus.“ grinst Eberhardt. „Das erleichtert mir das Alleinsein an Weihnachten.“ Doch schon bald packt Eberhardt wieder seine Koffer und besucht seine Enkelkinder. „Gut dass es Minijobs gibt!“, sagt er abschließend. „Ohne meinen Nebenjob könnte ich mir das alles niemals leisten.“.

Ob als Gelegenheits-Nikolaus oder Glühwein- und Mandelverkäufer, beim Duft von gebrannten Mandeln und Zimt wird es nicht nur Weihnachtsmarktbesuchern warm ums Herz, sondern auch für Nebenjobber ist die Atmosphäre eine ganz besondere. Wer wie Eberhardt als Weihnachtsliebhaber die Urlaubskasse auffüllen möchte aber trotzdem nichts von der alljährlichen Adventsstimmung verpassen möchte findet bei uns bestimmt das Richtige! Ob als Geschenkeverpacker, Nikolaus, Servicekraft an Weihnachten oder Weihnachtsmarktverkäufer unter unseren Weihnachtsjobs ist bestimmt das Passende dabei.