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Präzision als Kernkompetenz: Mit Vermessungs- und Montagegeschick zum Nebenjob als Raumausstatter

Raumausstatter haben einen kreativen Arbeitsalltag, der bei jedem Auftrag etwas anders aussehen kann. Das Berufsbild umfasst nicht nur die Planung der gewünschten Raumausstattung und die Koordination mit dem Kunden. Auch bei der konkreten Umsetzung legen Raumausstatter selbst Hand an und gestalten je nach Umfang und Komplexität des Auftrages einen Teil der Arbeitsprozesse selbst. Bei größeren Projekten werden die einzelnen Aufgabengebiete aufgeteilt, sodass je nach Teilprozess spezielle Fachkräfte zum Einsatz kommen können.

 
Auftragsbezogene Arbeiten in Raumausstatterprojekten sind heute eine gute Möglichkeit, um als Nebenjob für verschiedene Auftraggeber tätig zu werden und immer wieder neue Einsatzorte kennenzulernen. Die Teilbereiche, in denen Raumausstatter als Nebenjob tätig werden können, sind vielfältig. Das Beispiel Fensterdekoration gibt Einblick in ein spannendes Einsatzgebiet für Nebenjobber mit unterschiedlichen Kernkompetenzen.

 

Fensterdekoration als Einsatzgebiet

Fenster spielen bei der Raumausstattung eine zentrale Rolle. Sie bieten eine natürliche Lichtquelle und bestimmen damit auch die Rahmenbedingungen für andere Aspekte der Raumplanung, wie zum Beispiel die Position von Möbelstücken oder die Installation von Beleuchtungskonzepten. Als strukturierendes Element in der Raumaufteilung sind Fenster außerdem immer ein zentraler Punkt, der bei modernen Raumkonzepten auch gestalterisch miteinbezogen wird.
 
Raumausstatter, die sich auf den Teilbereich der Fensterdekoration spezialisiert haben, haben ein vielschichtiges Einsatzgebiet gewählt, das ein hohes Maß an Fachwissen, Planungsgeschick und kreativem Vorstellungsvermögen erfordert. Der Fensterbereich eines Raumes muss nicht nur optisch ansprechend und zum gesamten Raumkonzept passend gestaltet werden, sondern auch zusätzlichen Anforderungen gerecht werden.

 

Virtual und Augmented Reality als Planungshilfe

Wenn Plissees als Sichtschutz, Verdunkelung oder Hitzeschutz zum Einsatz kommen, ist Präzisionsarbeit gefragt. Um alle Funktionalitäten nutzen zu können, die moderne Plisseelösungen bieten, muss das Material optimal an die Abmessungen und Voraussetzungen des jeweiligen Fensters angepasst sein. Raumausstatter arbeiten gerne mit Fachfirmen zusammen, die mithilfe modernster technologisch gestützter Tools Maßarbeit leichter machen. Raumausstatter greifen heute gerne auf Virtual und Augmented Reality zurück, um ihre Projekte realitätsnah simulieren und mit direktem Praxisbezug planen zu können. Virtual und Augmented Reality Tools unterstützen das räumliche Vorstellungsvermögen und stellen Projekte bereits in der Planungsphase im 3D-Format dar. So können die räumlichen Gegebenheiten besser berücksichtigt werden.
 
Die Windows Fashion AG gehört zu den Kooperationspartnern, die Raumausstatter bei der Anpassung ihrer Produkte an die Auftragsanforderungen unterstützen. Für die Planung und Umsetzung individueller Projekte stellt das Unternehmen einen Augmented Reality Konfigurator zur Verfügung, mit dem auch komplexe Projekte online simuliert und geplant werden können. Ganzheitliche Fensterlösungen können direkt über die Internetpräsenz des Anbieters konfiguriert werden. Hier gibt es die Measure App zum Plissee ausmessen und auch Farben, Designs und Funktionseigenschaften wie Transparenz und Beschichtung können online konfiguriert werden.
 
Der Augmented Reality Konfigurator ist ein Beispiel für die erweiterten technischen Möglichkeiten, die Raumausstatter heute bei der Planung und Umsetzung von Projekten unterstützen. Die Möglichkeiten der Virtual und Augmentes Reality werden im Handwerk eine immer größere Rolle spielen. Mit dieser Thematik beschäftigt sich das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk in seiner Ausarbeitung „Bedeutung von virtuellen und erweiterten Realitäten für Unternehmen“.

 

Sichtschutz und Verdunkelung als Herausforderung

Die Fensterdekoration ist eng verknüpft mit den Themen Sichtschutz, Verdunkelung, Schutz vor Hitze und Kälte und Sichtschutz. Raumausstatter müssen nicht nur die verschiedenen Varianten mit ihren besonderen Eigenschaften und Funktionalitäten kennen, sondern auch wissen, wie eine entsprechende Fensterverkleidung vermessen, geplant und montiert wird.
 
Neue Trends haben klassische Sichtschutz- und Verdunkelungsvarianten ergänzt. Die Entwicklung zu schlichten und weniger raumfüllenden Einrichtungskonzepten hat dafür gesorgt, dass das Plissee als vielseitiger Allrounder in vielen Raumkonzepten zum Einsatz kommt. Plissees können aufgrund ihrer variablen Lichtdurchlässigkeit als Sichtschutz eingesetzt werden, ohne zu viel Tageslicht aus Innenräumen herauszuhalten. Verdunkelungplissees kommen vor allem in Schlafräumen zum Einsatz und Thermo-Plissees sind mit einer speziellen Isolierschicht versehen, die im Sommer die Hitzeentwicklung in Innenräumen reduzieren und im Winter den Wärmeverlust nach außen minimieren können.
 
Da Plissees noch passgenauer an die Form und Abmessungen des Fensters angeglichen werden, sind präzises Vermessen und umfangreiche Fachkenntnisse zu unterschiedlichen Montagesystemen eine Kernkompetenz für Raumausstatter, die sich auf Fensterdekoration spezialisiert haben. Dieser Nebenjob eignet sich daher auch für Quereinsteiger aus dem Bereich der Vermessungstechnik, der Innenarchitektur und des Fensterbaus.

 

Nach der Planung: Moderne Montagesysteme verstehen

Der Arbeitsalltag von Raumausstattern ist im Wandel. Neue technische Entwicklungen schaffen zusätzliche Möglichkeiten und fordern gleichzeitig ein immer größeres Maß an Fachwissen. Im Bereich der Fensterdekoration sind es vor allem Montagesysteme, die stetig weiterentwickelt und an moderne Anforderungen angepasst werden. Plissees gehören nicht nur im Hinblick auf Form und Design zu den wandlungsfähigsten Lösungen für die Fensterdekoration. Auch die Montagesysteme bieten eine große Auswahl.
 
Um Kunden umfassend und individuell beraten zu können, müssen Raumausstatter moderne Montagesysteme verstehen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile für die Raumgestaltung vermitteln können. Ganzheitliche Lösungen aus einer Hand haben den Vorteil, dass das gewählte Produkt und das Montagesystem aufeinander abgestimmt sind und es bei der Umsetzung der gewählten Lösung nicht zu Funktionsverlusten kommt. Für Raumausstatter sind Kooperationspartner interessant, die eine diversifizierte Auswahl an eigenen Montagesystemen anbieten und durch umfangreiches Informationsmaterial, wie zum Beispiel detaillierte Montagevideos, im Umgang mit den verschiedenen Montagesystemen schulen. Bei der Windows Fashion AG können Raumausstatter sich über den Servicebereich selbständig in den modernen Tools zur Vermessung und neuen Montagesystemen weiterbilden. Hier finden Sie die Plissee Mess- und Montageanleitungen. Solche Serviceangebote sind auch für Quereinsteiger interessant, die einen Nebenjob als Raumausstatter in Betracht ziehen und sich berufsbegleitend auf die modernen Anforderungen des Berufsbildes vorbereiten möchten.
 
Wichtig ist zunächst die Unterscheidung zwischen Montagesystemen mit und ohne Bohren. Je nach räumlichen Gegebenheiten, die einem Projekt zugrunde liegen, kann es wichtig sein, Fensterlösungen ohne Bohrbefestigungen umsetzen zu können. Bei Plissees, Rollos und Jalousien umfassen die möglichen Montagesysteme häufig auch Varianten zum Klemmen und Kleben. Raumausstatter müssen die Bausubstanz und alle anderen relevanten Faktoren in die Planung miteinbeziehen und dem Kunden Lösungen anbieten, die ein Höchstmaß an Stabilität und Komfort mit den örtlichen Voraussetzungen in Einklang bringen.
 
Ein umfassendes Verständnis der Montagesysteme ist für die Planung und Umsetzung der Raumgestaltung ebenso relevant wie für die Schulung des Kunden in der Nutzung einzelner Funktionalitäten. Da Fensterlösungen aufgrund neuer technologischer Entwicklungen zu einem diversifizierten Teilbereich geworden sind, sollten Kunden immer am konkreten Produkt geschult werden, um alle Vorteile in der Nutzung ausschöpfen und Fehlerquellen vermeiden zu können.

 

Smart Home Technologie auf dem Vormarsch

Ein Thema, das für Raumausstatter große Relevanz gewonnen hat, sind Smart Home Technologien und die Einsatzmöglichkeiten in modernen Raumkonzepten. Neben umfangreichen Sicherheitssystemen sind es vor allem Beleuchtungssysteme und Komplettlösungen für die Fensterdekoration, die mit moderner Smart Home Technologie kombiniert werden. Raumausstatter werden bei der Planung moderner Raumgestaltungen in Zukunft verstärkt auf die Integration von Smart Home Technologie setzen.
 
Während intelligente Sicherheitssysteme auf den Schutz vor Einbrüchen abgestimmt sind, stehen bei Beleuchtungs- und Fenstersystemen Themen wie Wohnkomfort und Energiesparen im Vordergrund. Auch wenn intelligente Beleuchtungs- und Beschattungssysteme ebenfalls einen Sicherheitsaspekt erfüllen, stehen die Möglichkeiten eines automatisierten Alltages bei der Planung doch im Fokus. Lysel Home Plissees gehören zu einer Produktgruppe, die die digitalen Möglichkeiten der Raumausstattung in hohem Maße ausschöpfen möchten. Die mit einem integrierten Motor versehenen Systeme für Verdunkelung, Sicht- und Hitzeschutz lassen sich auf vielfältige Weise mit modernen Smart Home Systemen kombinieren. Dabei erfolgt das Höhe einstellen beim Lysel Home Plissee via Bluetooth-Verbindung über ein Smart Home Control Panel oder eine App auf einem mobilen Endgerät.
 
Vorprogrammierte Profile machen es möglich, Beschattungssysteme aus der Ferne oder nach einem festgelegten Zeitplan automatisch anzusteuern. In Kombination mit Licht- und Wärmesensoren können entsprechende Komplettlösungen auch den Energieverbrauch moderner Raumkonzept optimieren.
 
Die Verbreitung von Smart Home Technologie in modernen Raumkonzepten macht es für Raumausstatter erforderlich, ihre Fachkenntnisse zu erweitern und gegebenenfalls entsprechende Zusatzqualifikationen zu erwerben. Seit 2021 steht hierfür ein neuer Ausbildungsberuf zur Verfügung mit dem Titel „Elektroniker für Gebäudesystemintegration“. Die IG-Metall hat beim Konzept des Berufs entscheidend mitgewirkt und Fachleute aus Elektrobetrieben mit eingebunden. Die Ausbildung richtet sich verstärkt an Abiturienten und Studienumsteiger, kann aber auch eine interessante Zusatzqualifikation für Raumausstatter sein, die Smart Home Technologien zu einem Schwerpunkt ihrer Raumkonzepte machen möchten. Die Ausbildung wird auf dem dualen Bildungsweg angeboten und kann damit berufsbegleitend absolviert werden.

 
 

Bildquelle: Heimtextilien.com

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