Gelegenheitsjobs in der Logistik – Möglichkeiten und Anforderungen

Die Logistik ist ein immens wichtiger Bereich in unserer Wirtschaft. Ohne die Logistik können viele Produktionen nicht stattfinden und es würde allerorts an Waren und Materialien fehlen. Die Wirtschaft würde über kurz oder lang zusammenbrechen. Doch ebenso wie in den meisten anderen Branchen ist auch in diesem Bereich das Personal häufig knapp – obwohl die Bezahlung je nach Qualifikation und Position recht gut ausfällt. Es ist teilweise ein körperlich sehr anstrengender Job, den viele Menschen ab einer bestimmten Qualifizierung nicht mehr machen möchten.
 
Gelegenheitsjobber können in diesem Fall allerdings ihre Chance ergreifen. Es gibt viele Unternehmen, die nicht selten mit Aushilfskräften und kurzfristig Beschäftigten arbeiten. Dafür sind keine besonderen Qualifikationen und oft erst recht keine abgeschlossene Ausbildung nötig. Es wird lediglich Motivation und Leistungsbereitschaft vorausgesetzt.
Was genau sind denn Gelegenheitsjobs und welche Möglichkeiten gibt es dahingehend in der Logistik? Was sind die Anforderungen? Das sehen wir uns nun etwas genauer an.

 

Was sind Gelegenheitsjobs?

Bei Gelegenheitsjobs handelt es sich um kurzfristig und unregelmäßig ausgeübte Beschäftigungen, für die keine berufliche Ausbildung oder sonstige Qualifikationen nötig sind. Diese Jobs dauern in der Regel nur einige Stunden oder wenige Tage. Unter Gelegenheitsjobs fallen beispielsweise Tätigkeiten als Babysitter, Erntehelfer oder manchmal auch Türsteher. Häufig werden Gelegenheitsjobber nur bei Bedarf kurzfristig engagiert. Das kann einmal im Monat, einmal im halben Jahr oder auch nur einmalig der Fall sein.
 
Nichtsdestotrotz haben manchmal auch Gelegenheitsjobber die Möglichkeit, sich hervorzuheben und im entsprechenden Unternehmen ein Angebot für eine längerfristige Festanstellung zu erhalten. Viele dieser Menschen arbeiten jedoch neben einer Vollzeit Beschäftigung nur hin und wieder als Gelegenheitsjobber, um sich Geld dazuzuverdienen. Deren eigentliche Qualifikation könnte dem Gelegenheitsjob sogar dienen – muss sie aber nicht.
 
Gibt es für Gelegenheitsjobber auch Möglichkeiten, in der Logistik zu arbeiten? Ja, die gibt es!
 

Welche Möglichkeiten für Gelegenheitsjobs in der Logistik gibt es?

Grundsätzlich arbeiten Gelegenheitsjobber meist in „einfachen“ Jobs. Da keine konkrete Ausbildung oder anderweitige Qualifikationen benötigt werden, reicht für die entsprechenden Tätigkeiten eine kurze Einweisung. Demnach übernehmen sie in der Logistik oft die Aufgaben von Fachlageristen oder Kurierfahrern. Sie führen also Hilfstätigkeiten aus, wenn beispielsweise kurzfristig eine Personalknappheit eintritt.
 
Da gerade in der Logistik oft mit Gabelstaplern umgegangen werden muss und hierzu ein spezieller Führerschein nötig ist, wären dies Aufgaben, die nicht übernommen werden dürfen. Stattdessen werden Waren angenommen, gelagert und letztlich auch wieder versendet. Dies muss stets dokumentiert werden und geschieht bei Gelegenheitsjobbern oft sogar unter Beobachtung, um Fehler zu vermeiden.
Im Falle einer Kuriertätigkeit müssen Pakete oder Briefe sicher von A nach B transportiert werden und gegebenenfalls noch die Bezahlung entgegen genommen werden. Dies kann sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem Auto erfolgen.
 
Es gibt auch in vielen Unternehmen mit großen Lagern einmal im Jahr eine Inventur, bei der sämtliche gelagerten Produkte gezählt werden müssen. Für diesen Zweck werden häufig ein paar zusätzliche Kräfte benötigt, wofür auch gerne Gelegenheitsjobber beauftragt werden. Sie werden kurz eingewiesen, zählen dann die Waren und dokumentieren die Ergebnisse. Ist die Inventur abgeschlossen, ist auch deren Einsatz beendet.
 
Um solche Gelegenheitsjobs zu finden, dienen unter anderem die gängigen Jobportale. Hier bedarf es allerdings großes Glück, um entsprechende Jobs zu finden. Diese sind heute deutlich rarer als noch vor einigen Jahren. Besser sind Initiativbewerbungen bei Unternehmen aus der Branche oder sogar Kontakte, welche den Jobber vermitteln könnten. Ein Netzwerk ist hier definitiv von Vorteil. Tatsächlich werden in der Regel aber mindestens Minijobber gesucht.
 

Was sind die Anforderungen?

Wie erwähnt werden in der Regel keine besonderen Anforderungen an Gelegenheitsjobber gestellt. Sie müssen sich lediglich sprachlich verständigen können und sollten im besten Fall vielleicht einen Führerschein haben, um flexibel an den Einsatzort kommen zu können. Dies ist vor allem bei einer Tätigkeit als Kurierfahrer zwingend nötig, sofern diese nicht mit dem Fahrrad ausgeübt werden soll.
Selbstverständlich wird auch Motivation und Zuverlässigkeit erwartet, denn auch Hilfstätigkeiten müssen gründlich durchgeführt werden. Und vor allem dann, wenn es sich um körperliche Arbeit handelt, sollten auch der gesundheitliche Zustand und die Fitness gut ausfallen.
 
Liegen jedoch bereits Qualifikationen im entsprechenden Bereich vor, ist das natürlich umso besser. Wäre dies der Wunsch, könnten etwaige Vorerfahrungen und bestimmte Fähigkeiten möglicherweise eine Chance auf eine längerfristige Tätigkeit mit sich bringen.
 
Und dennoch: In der Logistik wie auch in allen anderen Branchen werden in der Regel stets Arbeitnehmer mit Weiterbildungen bevorzugt. Auch wenn dies für Gelegenheitsjobber keine Voraussetzung darstellt, könnten Weiterbildungen in der Logistik ihnen Türen öffnen. Vor allem dann, wenn die Tätigkeit Spaß macht, lohnt es sich womöglich, in diese Branche einzusteigen und Fuß zu fassen. Eine Ausbildung bzw. Umschulung, ergänzt mit darauf aufbauenden Fort- bzw. Weiterbildungen, könnte dies ermöglichen.
 

Wie fällt die Bezahlung bei Gelegenheitsjobbern aus?

Pauschal lassen sich hierzu keine Angaben machen – es kommt auf die Tätigkeit, das Unternehmen bzw. den Auftraggeber und den zeitlichen Umfang an. In der Regel ist die Bezahlung jedoch eher gering – es handelt sich letztlich um Hilfstätigkeiten. Dennoch sind die Unternehmen auch bei Gelegenheitsjobbern in der Pflicht, mindestens den gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen.
Aus diesem Grund wird heute jedoch mehrheitlich auf Minijobber zurückgegriffen, damit sich die finanziellen Aufwendungen auch wirklich lohnen. Gelegenheitsjobber werden immer seltener und nur noch in bestimmten Bereichen beschäftigt.
 

Fazit

Die Logistik stellt in Deutschland den drittgrößten Wirtschaftszweig dar. Demnach werden stets erfahrene Arbeitnehmer benötigt, um den Warenfluss am Laufen zu halten. Doch auch für Hilfskräfte gibt es einen hohen Bedarf, was den Gelegenheitsjobbern entgegenkommt. Es bietet sich daher an, sich stets umzuhören und Kontakte aufzubauen, um wo immer auch Bedarf ist, flexibel eingesetzt werden zu können.
 
Gelegenheitsjobs anzunehmen ist in jedem Fall eine vielseitige Möglichkeit, um kurzfristig ein (zusätzliches) Einkommen durch verschiedene Tätigkeiten zu generieren – es müssen entsprechende Jobs jedoch erst einmal gefunden werden. Weiterbildungen und bestimmte Lehrgänge können die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen und zudem eine Chance auf eine langfristige oder sogar feste Anstellung bieten, sofern dahingehend der Wunsch besteht.
 
Vor allem für den Lebenslauf und die berufliche Zukunft ist es von Vorteil, nicht nur kurzfristige Hilfstätigkeiten vorweisen zu können. Diese sollten stets nur eine vorübergehende Möglichkeit sein – über kurz oder lang ist ein richtiges, langfristiges Arbeitsverhältnis immer anzustreben.
 
 
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/versand-container-terminal-4319421/